Rahmenbedingungen

Das Mehrfamilien-Programm Kinder aus der Klemme für Eltern in Trennungskonflikten wurde von Kindertrauma- und Familientherapeuten entwickelt. Es findet aktuell internationale An­erkennung und gilt sowohl durch das Arbeiten in Gruppen als auch wegen der Einbeziehung familiärer Netzwerke als besonders wirksam.

Zielgruppe und Zielsetzung

Das Ziel in der Arbeit mit hochkonflikthaften Eltern ist das Wiederfinden eines gemeinsamen Weges, um ih­ren Kindern Sicherheit zurückzugeben und Konflikte wieder konstruktiv anzugehen. Die Kinder bringen auf sehr kreative Weise ihre Stimmen und Bedürfnisse zum Ausdruck, damit diese im alltäglichen Han­deln der Eltern fest verankert werden. Alle Familienangehörige, Freunde, Nachbarn usw. können un­terstützend miteinbezogen werden.

Ablauf und Arbeitsweise

„Kinder aus der Klemme“ ist ein therapeutisch fundiertes stark strukturiertes Gruppenprogramm für sechs Elternpaare und ihre Kinder. Nach Vorgesprächen und der Entscheidung beider Eltern, am Projekt teilnehmen zu wollen, fin­den in einem festgelegten Zeitraum regelmäßige gemeinsame Treffen statt. Eltern und Kinder arbei­ten zur selben Zeit in verschiedenen Räumen und präsentieren sich abschließend gegenseitig ihre Ergebnisse.

Elterngruppe

Die Eltern erfahren und erleben z.B., wie es ihnen gelingen kann, destruktive Konfliktmuster zu unter­brechen. Die begleitenden Therapeuten zeigen Übungen und schaffen eine wertschätzende Atmo­sphäre, in der Veränderungen möglich werden. Andere Gruppenmitglieder unterstützen sie dabei. Das Wohl der Kinder ist dabei immer von zentraler Bedeutung.

Kindergruppe

Für die Kinder ist der Kontakt mit anderen Kindern getrennter Eltern sehr hilfreich. Sie alle haben Eltern, die nicht mehr zusammenwohnen und bei denen viel Uneinigkeit und Spannung herrscht. Die Kinder erkennen sich in den anderen wieder, sie verstehen einander und können sich in diesem Punkt gegenseitig helfen. In der Kindergruppe ist ohne Erwartungsdruck ein Austausch rund um das Thema möglich. Miteinander entstehen Filme, Plakate, Zeichnungen, Graffiti, Theater- und Musikstücke. Im Mittelpunkt stehen die Stärken der Kinder, ihr Selbstwert und ihre Widerstandskräfte.

WirksamkeitsForschung

Die Einführung und Wirkung des Programms wird wissenschaftlich von der Medical School Berlin unter der Leitung von Prof. Holger von der Lippe evaluiert. Erste Rückmeldungen der Eltern bestätigten Ergebnisse bereits vorliegender Studien:

  • Der Aufmerksamkeitsfokus der Eltern auf die Kinder ist stärker geworden
  • Feindseligkeiten der Eltern untereinander nehmen ab
  • Es kommt zu einer Akzeptanz der Situation
  • Die Eigenverantwortung an der Eskalation wird anerkannt und damit die Verantwortung, als Eltern gemeinsam nach Lösungen zu suchen
  • Eltern haben wieder Hoffnung und erleben Gestaltungsmöglichkeiten, etwas zu verändern
  • Eltern bekommen mehr Realitäts-Sinn
  • Eltern erleben die Gruppe und Netzwerke als unterstützend

Das Team

Im Team arbeiten sozialpädagogische und psychologische Fachkräfte mit therapeutischen Qualifikationen. Alle verfügen über langjährige Erfahrungen in der Arbeit mit Familien, Familiengruppen (Multifamilientherapie), sowohl im Kontext der Jugendhilfe als auch in eigener Praxis, und wurden von Justine van Lawick für die Arbeit in diesem Programm qualifiziert.

Ort, Termine und Dauer

Derzeit findet die Umsetzung im Familienzentrum Adalbertstrasse 23 b in Berlin-Kreuzberg statt. Es werden zwei Kurse im Jahr angeboten mit Beginn im Januar und im August. Die Gruppentreffen finden meist 14-tägig statt in der Zeit von 16:30 – 18.45 Uhr. Der Kurs inklusive Netzwerk- und Gruppentreffen dauert ca. 4 Monate und endet jeweils vor den Sommer- bzw. Weihnachtsferien.

Kosten und weitere Fragen

Eine Teilnahme an dem innovativen Programm braucht eine Kooperation mit dem zuständigen Jugendamt. Wir unterstützen Sie gern dabei:

Das Programm wurde wissenschaftlich begleitet durch Prof. Dr. Holger von der Lippe von der Medical School Berlin (MSB) und gefördert durch die SKala-Initiative.

In Berlin kooperieren die beiden Jugendhilfeträger

Pfefferwerk Stadtkultur gGmbH
Christinenstr. 18/19
10119 Berlin
www.pfefferwerk.de

Jugendwohnen im Kiez – Jugendhilfe gGmbH
Hobrechtstraße 55
12047 Berlin
www.jugendwohnen-berlin.de