von Franca Wellnitz – Projektkoordination Neue Autorität
SPACE steht für „Supportive Parenting for Anxious Childhood Emotions“. Dahinter steckt ein Programm für Eltern ängstlicher Kinder und Jugendlicher. Entwickelt von Dr. Eli Lebowitz am Yale Child Study Center wurde die Wirksamkeit des Programms bereits in verschiedenen randomisierten Studien nachgewiesen. Die Erfolgsquoten liegen dabei ähnlich hoch wie bei kognitiver Verhaltenstherapie, ohne jedoch die Mitarbeit des Kindes zu erfordern. Und dennoch: Bei Erfolg fühlen sich die Kinder weniger ängstlich und kommen im Alltag besser zurecht.
Einige der Hauptprobleme, die mit SPACE behandelt werden können, sind Trennungsängste, soziale Ängste und Phobien, generalisierte Angststörungen, Panikstörungen und Agoraphobie (Angst vor Situationen, in denen es vermeintlich keine Fluchtmöglichkeiten gibt, wie zum Beispiel in großen Menschenmengen, öffentlichen Verkehrsmitteln oder auf öffentlichen Plätzen), selektiver Mutismus oder Zwangsstörungen.
Was ist das Besondere an SPACE?
Nur die Eltern nehmen an den SPACE-Behandlungssitzungen teil. In den meisten Fällen braucht das Kind oder Jugendliche nicht mit dabei zu sein.
Die Eltern lernen Fähigkeiten und verschiedene Werkzeuge kennen, um ihr Kind darin zu unterstützen, seine Angst, Zwangsstörung oder ähnliches zu überwinden. Insofern konzentriert sich die Behandlung zum einen auf die Einsicht und Akzeptanz, dass Verhalten der Kinder weder kontrollieren noch unter Zwang verändern zu können, und zum anderen auf die Veränderungen, die seitens der Eltern erforderlich und möglich sind: ein Mehr an Unterstützung und Ermächtigung und ein Weniger an Anpassung und Vermeidung. Ziel ist nicht, dass die Angst verschwindet. Vielmehr geht es darum, Eltern (und Kindern) einen neuen Umgang mit der Angst zu vermitteln. So kann sie entdämonisiert werden und aus dem Lebensmittelpunkt der Familie rücken.
Doch was hat das alles mit dem PUK zu tun? – Immer aufgeschlossen und neugierig kamen wir im Kosmos der Neuen, verbindenden Autorität an SPACE einfach nicht mehr vorbei. Wenn etwas nachweislich funktioniert – in den USA, in Irland, in der Schweiz – warum dann nicht auch in Berlin weiter auf den Weg machen, dieses bewährte Behandlungsprogramm zu etablieren? Warum nicht versuchen, es aus dem bisher hauptsächlich klinischen Kontext in einen sozialpädagogischen und familientherapeutischen zu übertragen? – Das sind die Fragen, mit denen wir uns zuletzt zunehmend beschäftigt haben. Wir wollen prüfen, ob und wie Eltern in Berlin von SPACE profitieren können.
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