Impulsvorträge | Dialogforen | Podiumsgespräch
mit Justine van Lawick, Erik van der Elst, Ben Furmann, Thomas Pletsch und Peri Terzioglu
>>> Beschreibungen der Impulsvorträge
Zum zweiten Mal machen wir jetzt einen Fachtag über Netzwerkarbeit und wie wichtig sie in unserer Arbeit ist. Aber es ist anders gekommen als geplant! In der Vorbereitung zum ersten Online-Fachtag in der 30jährigen Geschichte des Pfefferwerks wurde uns sehr bewusst, dass auch dies ohne Netzwerke gar nicht möglich wäre! Gerade auch in Zukunft wird es spannend sein, Neues zu probieren, wie wir für gerade auch die Möglichkeiten digitaler Netzwerk für unsere Netzwerkarbeit nutzbar machen können. Natürlich ist es nicht dasselbe, wie ein Zusammentreffen, an dem wir uns leibhaftig begegnen und erleben – und doch ist vieles möglich – vielleicht sogar mehr, als wir gewohnt sind zu denken. Und vor allem können wir eigentlich aus vielen Gründen nicht wollen, dass einmal alles wieder so sein wird, wie es vor der Corona-Virus-Pandemie war. Diese Erfahrung wird uns verändern und es wird darum gehen, Neues zu probieren und miteinander im Dialog zu sein, wie wir in Zukunft leben und auch arbeiten wollen.
Wir sehen einen größer werdenden Bedarf und einen Trend innovativer Ansätze in Schule, Sozialarbeit und Therapie, hin zu einer neuen Herangehensweise an psychosoziale Herausforderungen. Statt Einzelpersonen oder Familien so beeinflussen zu wollen, dass diese ihr Verhalten ändern, versuchen immer mehr Professionelle in Kita, Schule, Jugendhilfe, Psychiatrie und Familienberatung das soziale Umfeld der Familien, die Gemeinschaft an der Suche nach Lösungen für bestehende Probleme mit einzubeziehen und teilhaben zu lassen. Hier ist es weniger die Rolle von Professionellen, zu heilen oder Lösungen zu finden, sondern Kontexte zu schaffen und Prozesse zu erleichtern, bei denen wichtige Menschen des familiären „Dorfes“ zusammenkommen, um sich gegenseitig zu unterstützen.
Daher haben wir also zum zweiten Mal prominente Pioniere dieser Herangehensweise eingeladen, um nach ihren Impulsvorträgen in Dialogforen über Erfahrungen und Möglichkeiten der Umsetzung gemeinsam mit allen Teilnehmer*innen ins Gespräch zu kommen.
Wie können wir beitragen, eine „Soziale Arena“ zu schaffen mit dem Ziel, die Widerstandsfähigkeit (Resilienz) einer Gemeinschaft zu stärken? Wo liegen die Potentiale, aber auch die Stolpersteine und welche professionelle Haltung brauchen wir dafür?
Justine van Lawick und Erik van der Elst
entwickelten gemeinsam mit anderen das Programm Kinder aus der Klemme als wirksame Intervention in hochkonflikthaften Trennungssituationen. Justine ist klinische Psychologin, Familientherapeutin, Trainerin der niederländischen Vereinigung für Beziehungs- und Familientherapie (NVRG) und Mitbegründerin des Lorentzhuis Haarlem, Niederlande. Erik arbeitet seit 2002 im Lorentzhuis und in eigener Praxis für Paar- und Familientherapie. Er ist ist Familien- und Dramatherapeut, Trainer und Supervisor. Im Carl Auer Verlag erschienen im März 2020 ihre Arbeitsmaterialien für Eltern.
Ben Furman ist Psychiater, Psychotherapeut und international bekannter Trainer für Lösungsfokussierte Therapie und Kommunikation und einer der Erfinder der Programme Kids‘ Skills („Ich schaff`s“) zum problemfreien Entwickeln von Fähigkeiten mit Kindern (youtube-video). Zusammen mit Tapani Ahola gründete er 1986 das Helsinki Kurzzeittherapie-Instituts und entwickelte bereits mehrere Apps.
Thomas Pletsch hat nach Erlernen eines handwerklichen Berufs eine Ausbildung zum Arbeitspädagogen absolviert; er ist Psychotherapeut, Transaktionsanalytiker (CTA) und u.a. weitergebildet in systemischer Therapie. Seit 1990 arbeitet er in der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie & Psychotherapie in Schleswig. Seit 2000 bietet er Fortbildungen zur Arbeit mit Familiengruppen an und ist Mitbegründer vom Institut für Weiterbildung und Entwicklung Schleswig.
Peri Terzioglu ist Dipl. Psychologin, Systemische Familientherapeutin (SG), Supervisorin (DGSv) und Systemische Lehrtherapeutin (SG) am isiberlin und in eigener Praxis. Als Supervisorin arbeitet sie mit Teams aus der Jugendhilfe und des psychiatrischen Hilfesystems. Viele Jahre befasste sie sich mit Aspekten der gelingenden Kommunikation zwischen professionellen HelferInnen und Patienten in der Psychiatrie, Zum Ansatz des Open Dialogue entwickelte sie ein Fortbildungs-Curriculum zur netzwerkorientierten Versorgung psychisch Kranker.
Der Internationale Fachtag richtet sich an Mitarbeiter*innen aus den Bereichen Schule, Jugendhilfe, (Kinder- und Jugend-)Psychiatrie, Familienberatung, (Schul-)Sozialarbeit, Kindertagesstätten.
Die Veranstaltung findet statt in Kooperation mit der DGSF und der Carl Auer Akademie und wird finanziell unterstützt von der SKala-Initiative.
Konzept und Regie des Livestreaming durch INTHEORY
Über weitere Veranstaltungen vom Berliner Zentrum für Präsenz und Kompetenz in Beziehungen der Pfefferwerk Stadtkultur gGmbH informieren wir in unserem PUK-Newsletter
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