„Wie unverschämt!“ Würdevoller Umgang mit unverschämtem Verhalten

von Carina Bründlinger, Einrichtungsleitung PUK

Ganz ehrlich – was haben Sie gedacht, als sie die Überschrift gelesen haben?

Würde und Scham, eine Haltung, ein Gefühl, was nicht so richtig zusammenpasst, sich ja gar merkwürdig ins Schriftbild einfügt!?

Ein spannendes Thema, nicht wahr!? Fanden wir auch und haben uns intensiv mit der Scham und der Würde auseinandergesetzt und seitdem ist die Scham gefühlt überall. Sie steckt in noch so kleinen Ritzen unseres täglichen Zusammenseins, manchmal kaum spürbar, weil es so normal erscheint, die Scham wegzudrücken und gar nicht so gerne fühlen zu wollen. Das ist nur menschlich, aber birgt auch eine Gefahr: Sie will gefühlt und verstanden, gar willkommen geheißen werden, dass sie sein darf.

In Anbetracht der Tatsache, dass wir die Scham schon ab ungefähr Mitte des zweiten Lebensjahres wahrnehmen und fühlen können, ist es doch an der Zeit, sie näher zu beleuchten, anzuschauen und ihr einen Platz zu geben.

Klingt vielleicht erstmal hieroglyphisch, ergibt aber Sinn.

Wir machen uns als Multiplikatorinnen für „Menschenwürde und Scham“ auf den Weg und platzieren dieses Thema zunächst erstmal im Rahmen der „Neuen Autorität“ u.a. an Schulen. Wir sensibilisieren, bilden fort und machen aufmerksam.

Was sind unsere Projektionen und Abwehrmechanismen im Umgang mit der Scham?

Wo erleben wir Scham, in welchen Kontexten zeigt sie sich und wie fühlt sich das an?

Und was hat es damit auf sich, dass der Psychoanalytiker Léon Wurmser die Scham als „Wächterin der menschlichen Würde“ beschreibt?

Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, schreiben Sie uns gerne.

FiSche in Berlin

von Carina Bründlinger, Einrichtungsleitung PUK

FiSch(e) gibt es ja bekanntlich nicht nur in der Nord- oder Ostsee, sondern sehr wohl auch hier in Berlin. Hierbei sind natürlich nicht die zahlreichen Seen in Berlin und Brandenburg gemeint;-).

FiSch – Familie in Schule steht für eine Familienklasse, ein Angebot für 6-8 Eltern und ihre Kinder.

Für alle die es nicht kennen, nochmal ganz konkret:

In einem Zeitraum von 12-16 Wochen geht jeweils ein Elternteil mit seinem Kind an einem Tag in der Woche gemeinsam in eine FiSch – Klasse an einer Grund – oder Sekundarschule. Im Rahmen einer temporären Lerngruppe sogar noch ein wenig länger.

Dort wird gelernt und ganz individuell an sozialen Kompetenzen gearbeitet, Herausforderungen gemeinsam gemeistert, sich gegenseitig unterstützt, gespielt und das alles mit viel Spaß und Freude!

Für wen?

Für Kinder denen es sozial und emotional schwer fällt…

  • im Unterricht mitzumachen,
  • auf Mitschüler*innen und Erwachsene zu achten,
  • sich ohne Stress in der Klasse und auf dem Pausenhof zu bewegen

Wozu das Ganze?

Weil es helfen kann…

  • die Lernfreude der Schüler*innen zu steigern,
  • die Erfahrung von Wirksamkeit und Verbundenheit in sozialen Kontexten erlebbar zu machen,
  • das emotionale Wohlergehen von Kindern in der Schule zu stärken,
  • Kinder darin zu unterstützen ihre Ziele zu verfolgen und für sich selbst Verantwortung zu übernehmen,
  • Eltern in einer Elterngruppe zu stärken und zu unterstützen,
  • … und noch Vieles mehr

FiSch – bei Pfefferwerk

Wir sind überzeugt von diesem Konzept und sehen das es wirkt und sehr hilfreich für Kinder und Eltern sein kann!

Bei uns gibt es mittlerweile FiSch Klassen im Wedding, Pankow, Charlottenburg-Wilmersdorf und Hellersdorf-Marzahn.

Aber hört selbst, eine Rückmeldungen von einer ehemaligen FiSch-Teilnehmerin….

“Sie ist wieder da!” – Neue Autorität am PUK

von Franca Wellnitz – Projektkoordination “Neue Autorität”

Seit 2017 beschäftigen wir uns am PUK mit dem Konzept der Neuen Autorität: In Zusammenarbeit mit dem Team des New Authority Center (Israel) und dem balagan – Privatzentrum für Therapie fanden sogar Informationsveranstaltungen und Workshops auf dem Pfefferberg statt. Die Folge: große Begeisterung und Aufbruchsstimmung. Dennoch wollte das Konzept nicht so recht an Fahrt aufnehmen… Bis jetzt.

Seit dem Frühjahr 2022 arbeiten wir mit neuem Elan und wiedergewonnener Zuversicht daran, die Neue Autorität in der Berliner Bildungs- und Erziehungslandschaft zu verankern. Wir haben recherchiert, neue Kontakte geknüpft, alte wiederbelebt, diskutiert, geträumt, gesponnen. In Zusammenarbeit mit Melanie Hubermann und Kolleg:innen von balagan wollen wir nun u.a. den Schritt auf das Berliner Schulparkett wagen.

Ab dem Schuljahr 2022/23 möchten wir Berliner Schulen in der Beziehungsgestaltung mit ihren Schüler*innen und deren Familien unterstützen und begleiten. Insbesondere in diesen herausfordernden Zeiten braucht es ein starkes Netzwerk und beständige Bildungspartnerschaften. Die Neue Autorität verspricht genau das – und mehr. Eltern und Lehrkräfte bilden ein unerlässliches und verlässliches Bündnis gegenseitiger Hilfe und Unterstützung. So wird Isolation überwunden und Distanz, Kontrolle, Strafe und Unmittelbarkeit durch Präsenz, Selbstkontrolle, Transparenz und Beharrlichkeit ersetzt. Durch die geteilte Verantwortung von Elternhaus und Schule schaffen diese gemeinsam Sicherheit und Struktur für alle Beteiligten und bieten insbesondere den jungen Menschen Halt und Orientierung.

Doch mit den Schulen nicht genug. Parallel erarbeiten wir aktuell ein Gruppenangebot für Eltern, das wir perspektivisch am PUK anbieten möchten. Gern informieren wir an anderer Stelle über weitere Entwicklungen. Es bleibt spannend!